Projektbeschreibung
(Stand 27.November 2012)

Ausstellung

AMICALEMENT – In aller Freundschaft - WŚRÓD PRZYJACIÓŁ

 Interkultureller Dialog zwischen Künstlerinnen und Künstlern
aus Bonn (Deutschland), Nancy (Frankreich) und der Region Bunzlau-Niederschlesien (Polen)

07.07. – 04.08.2013 im Künstlerforum Bonn

1.         Ziele

Auf Anregung des Kulturamtes der Stadt Bonn präsentiert der Verein ArtDialog e.V., Gesellschaft zur Förderung der Europäischen Integration durch Kunst, vom 07. Juli – 04. August 2013 im Künstlerforum Bonn das Ausstellungsprojekt „AMICALEMENT - In aller Freundschaft - WŚRÓD PRZYJACIÓŁ“ mit Werken zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler aus Frankreich, Polen und Deutschland. Anlass für das Projekt ist der 50. Jahrestag des deutsch-französischen Freundschaftsvertrages (Elyséevertrag). Ergänzend soll mit Hilfe von Partnerorganisationen ein kulturelles Rahmenprogramm durchgeführt werden. Zusätzlich sind seitens des Rhein-Sieg-Kreises im Kreishaus Siegburg, im Pumpwerk Siegburg und im Glasmuseum Rheinbach ergänzende Ausstellungen vorgesehen. Das neue Ausstellungsprojekt ergänzt die Reihe früherer Ausstellungen von ArtDialog (s. Nr. 6 dieses Papieres und www.artdialog-bonn.de) mit Künstlerinnen und Künstlern aus verschiedenen europäischen Regionen.

Mit der Ausstellung AMICALEMENT und seinem Begleitprogramm möchte ArtDialog den vielfältigen künstlerischen Positionen der beteiligten Künstlerinnen und Künstler Respekt erweisen, den Dialog der Kulturen zwischen Deutschland, Frankreich und Polen fördern und damit zur Vertiefung der Freundschaft Deutschlands zu seinen beiden größten Nachbarländern beitragen. Die Bundesstadt Bonn mit ihren zahlreichen internationalen Institutionen ist dafür ein idealer Ausstellungsort. Wir möchten mit dem Projekt einen weiteren Beitrag zur Bereicherung des internationalen kulturellen Profils der Bundesstadt Bonn und zur europäischen Integration leisten.

 2.         Politischer Hintergrund

 Am 22. Januar 2013 wird der 50. Jahrestag des Elysée-Vertrages begangen, der Grundlage der Aussöhnung und freundschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Deutschland ist. Polen andererseits war Vorreiter der Freiheit Osteuropas. Die Wende in Europa Ende der 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts ist ohne die polnische Solidarność-Bewegung nicht denkbar. Beide Entwicklungen, die Freundschaft mit Frankreich und die Verständigung mit Polen, sind deutscherseits wesentlich vom Rheinland mit dem Sitz der Bundesregierung in Bonn sowie vom Rhein-Sieg-Kreis ausgegangen.

Bonn und der Rhein-Sieg-Kreis nehmen den 50. Jahrestag des Elysée-Vertrages zum Anlass, das Forum "Weimarer Dreieck", d.h. die verstärkte Zusammenarbeit Deutschlands, Frankreichs und Polens, mit neuen Akzenten beleben. Gegründet wurde dieses Forum durch die Außenminister der drei Staaten am 28. August 1991 in Weimar. Seitdem tagte es regelmäßig, u.a. am 19.03.2010 in Bonn. Bislang konzentrierte sich das Forum "Weimarer Dreieck" vor allem auf politische Fragen. Ausdrücklich wurde immer wieder dazu aufgerufen, auch andere Genres wie Bildende Kunst, Musik, Theater und Tanz einzubeziehen.

3.         Projektbeschreibung

Das für das Jahr 2013 vorgesehene Ausstellungsprojekt AMICALEMENT erfolgt in Kooperation mit der Stadt Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis. Weitere Projektpartner sind u.a. das Institut Franҫais in Bonn und das Polnische Institut in Düsseldorf. Die Stadt Bonn strebt eine kulturelle Jahrespartnerschaft mit der lothringischen Hauptstadt Nancy an. Der Rhein-Sieg-Kreis unterhält seit Jahren eine Partnerschaft mit der polnischen Stadt Bunzlau (Bolesławiec) in Niederschlesien.

Die Ausstellung AMICALEMENT wird das künstlerische Schaffen von insgesamt ca. 12 französischen, polnischen und deutschen Künstlerinnen und Künstlern aus der jeweiligen Umgebung von Bonn, Nancy und Niederschlesien präsentieren. In den innovativen Werken aus Malerei, Grafik, Skulptur und Installation spiegeln sich unterschiedliche europäische Traditionen und kulturelle Hintergründe sowie die individuellen und gesellschaftlichen Erfahrungen der beteiligten Künstlerinnen und Künstler wider.

Zur Auswahl der französischen KünstlerInnen hat eine dreiköpfige Delegation von ArtDialog im Oktober 2012 in Nancy und Metz mehrere KünstlerInnen, die vom Goethe-Institut Nancy und dem Kunsthochschule Nancy empfohlen wurden, besucht, um deren Werke kennen zu lernen. Vom Polnischen Institut Düsseldorf wurden mehrere polnische KünstlerInnen aus Niederschlesien empfohlen. Namhafte deutsche KünstlerInnen aus Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis vervollständigen die internationale Künstlerauswahl (s. gesonderte Künstlerliste).

Zur Ausstellung soll ein Katalog in den Sprachen Deutsch, Französisch und Polnisch erscheinen. Die Inhalte der Ausstellung sollen durch Ausstellungsgespräche und Führungen kommuniziert werden.

Das kulturelle Begleitprogramm soll - wie bei früheren Ausstellungsprojekten dieser Art –unter Beteiligung von Partnerorganisationen und/oder ausgewählten Künstlern mit Veranstaltungen wie Jazz, Gesang, Lesung oder Vortrag durchgeführt werden. Mit geeigneten Partnerorganisationen wie Französisches Institut in Bonn, Polnisches Institut in Düsseldorf, Deutsch-Französische Gesellschaft Bonn und Rhein-Sieg e.V., Jazz-am-Rhein e.V. haben bereits Gespräche begonnen.

4.         Finanzierung und Realisierung

Die Anregung zu der Ausstellung geht vom Kulturamt der Stadt Bonn aus (siehe hierzu Schreiben des Kulturamtes vom 31. Mai 2012). Die Finanzierung des deutschen Teils der Ausstellung wird im Wesentlichen von der Stadt Bonn, welche vom Landschaftsverband Rheinland unterstützt wird, sowie von der Stiftung Kunst der Sparkasse in Bonn (Katalog) erfolgen. Weitere, ggf. ideelle Unterstützungen im kleineren Umfang werden von Frankreich (z.B. Institut Franҫais in Bonn o.a.) und von Polen (z.B. Polnisches Institut in Düsseldorf o.a.) erhofft. Zur Gesamtfinanzierung wird ein gesonderter Kosten-Finanzierungs-Plan erstellt.

 Es wird angestrebt, dass die von der französischen und polnischen Seite anfallenden Kosten von den jeweiligen Ländern getragen werden. Dazu gehören insbesondere:

  • Fahrt der Künstler und Künstlerinnen aus Frankreich bzw. Polen nach Bonn und zurück;
  • Transport der Kunstwerke aus Frankreich bzw. Polen nach Bonn und zurück; Übernahme der Kosten;
  • Übersetzungskosten für Katalog- und Werbetexte von Deutsch in Französisch bzw. Polnisch.

5.         Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit

Wie alle bisherigen Projekte von ArtDialog soll auch das neue Projekt durch eine umfassende regionale und überregionale Öffentlichkeitsarbeit kommuniziert werden. Bei der Vernissage ist nach den bisherigen Erfahrungen mit ca. 150 Besuchern zu rechnen. Während der Ausstellung und bei den verschiedenen Veranstaltungen des Begleitprogramms kann mit einigen weiteren hundert Besuchern gerechnet werden. Pro Veranstaltung wird mit ca. 100 Teilnehmern gerechnet. Durch den Erwerb des Ausstellungskatalogs, der auch an Multiplikatoren und andere interessierte Personen vergeben wird, wird eine nachhaltige Wirkung erzielt. Die öffentliche Wahrnehmung und Resonanz soll - wie bei den bisherigen Projekten - durch eine umfassende Pressearbeit gewährleistet werden. Alle Ausstellungen von ArtDialog wurden bislang z.B. im Feuilleton der Bonner Presse ausführlich besprochen und gewürdigt.

6.         Qualifikation von ArtDialog für die Planung und Durchführung des Projektes

In den letzten zehn Jahren hat ArtDialog mehrere Ausstellungen mit Werken zeitgenössischer Kunst von Künstlerinnen und Künstlern aus verschiedenen Ländern sowie zusätzlichen kulturellen Rahmenprogrammen erfolgreich durchgeführt, darunter:

  • 2003/2004: Ausstellung „Junge Kunst aus der Republik Moldau“ mit zehn KünstlerInnen in Bonn, Dresden und Magdeburg
  • 2006/2007: Ausstellung „KONTRAPUNKT - KONTRAPUNKTY“ mit fünf zeitgenössischen KünstlerInnen aus Polen und Deutschland in Bonn; dazu Jazzkonzert sowie Diskussionsveranstaltung über Literatur und Kunst in Polen
  • 2008: Ausstellung „DREISPRUNG - TRIPLU SALT - TROSKOK“ mit 12 KünstlerInnen aus Rumänien, Slowenien und Deutschland in Bonn, dazu Vortrag über „Kunst und Identität“, Lesung „Lyrik aus Rumänien und Slowenien“ und Jazzkonzerte
  • 2009: Ausstellung „ORIENTATION“ mit 11 Künstlerinnen aus Ägypten, Libanon, Polen und Deutschland als ArtDialog zwischen dem Orient und Europa in Bonn, dazu Vortrag über „Egyptian Modern Art: Women Artists“, künstlerisch-pädagogischer Workshop mit Kindern, Jazzkonzert, Tanzperformance, Chopin-Konzert
  • 2011: Ausstellung „ZEITGENOSSEN“ mit 11 Künstlerinnen und Künstlern, die ihren Lebens- und Schaffensmittelpunkt in Bonn und anderen Städten Deutschlands gefunden haben, aber ihre kulturellen Wurzeln in neun verschiedenen europäischen Ländern haben: Bulgarien, Deutschland, England, Italien, Niederlande, Norwegen, Rumänien, Ukraine und Ungarn.

 Kuratorin  der  geplanten  Ausstellung  ist  wie bei allen bisherigen Projekten Frau Dr. Uta F. Miksche, Kunsthistorikerin. Sie hat ihre Ausstellungserfahrung in über 20 Jahren, u.a. als langjährige Leiterin des Kunstvereins Museum Schloss Morsbroich, Leverkusen, gesammelt. Sie wird unterstützt von Frau Marianne Horling als Co-Kuratorin, die auch bereits das Projekt ZEITGENOSSEN co-kuratiert hat.

7.         Über die gemeinnützige Gesellschaft ArtDialog als Veranstalter

ArtDialog e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der sich für die Förderung der Europäischen Integration durch Kunst einsetzt (weitere Informationen: s. Flyer und unter www.artdialog-bonn.de).

Mit seinen Ausstellungsprojekten will ArtDialog die kulturelle Kommunikation zwischen den Menschen verschiedener kultureller Herkunft in Deutschland und Europa vertiefen. Das Wissen um die vielen verschiedenen Länder innerhalb Europas ist in Deutschland wie auch im übrigen Europa nach wie vor beschränkt und häufig von Vorurteilen geprägt. Über die Medien werden in Deutschland vielfach nur isolierte Aspekte der Lebenswirklichkeit in anderen Ländern wahrgenommen. Solche verengten Blickwinkel verstellen die lohnende Sicht auf die spezifischen Charakteristika und die Modernität dieser Länder mit ihren lebendigen Szenen zeitgenössischer Kunst sowie auf die gemeinsamen kulturellen Traditionen Europas. ArtDialog will dagegen den Blick für den Reichtum der vielfältigen europäischen Kulturen öffnen.

Die Ausstellungen und jeweiligen kulturellen Begleitprogramme sollen

  • die kulturelle Vielfalt Europas sichtbar und erlebbar machen,
  • das gegenseitige Verständnis der Menschen in Europa fördern und Vorurteile abbauen,
  • über die Begegnung mit Menschen anderer Herkunft und Lebenserfahrungen die Entwicklung eines europäischen Wir-Gefühls fördern,
  • die individuelle Vielfalt künstlerischen Schaffens der beteiligten Künstlerinnen und Künstler unterschiedlicher kultureller Herkunft, Sozialisation und Generationen vor dem Hintergrund ihrer spezifischen Lebenserfahrungen für das Publikum erfahrbar machen,
  • den Künstlerinnen und Künstlern durch ihre gemeinsame Partizipation an dem Ausstellungsprojekt die Möglichkeit zur Schaffung von Netzwerken eröffnen,
  • einen Beitrag zum interkulturellen Dialog zwischen den beteiligten Künstlerinnen und Künstlern einerseits und dem Publikum andererseits ermöglichen,
  • vor allem auch Kinder und Jugendliche mit der Thematik des Ausstellungsprojekts vertraut machen und zu eigenständigem kulturellen Handeln ermutigen,
  • das Spektrum interkultureller Erfahrungen insgesamt erweitern.