Ausstellungsprojekt
„Mit Beethoven unter einem D-A-CH“

Natur in der zeitgenössischen Kunst

mit Künstlerinnen und Künstlern aus Deutschland (D), Österreich (A) und der Schweiz  (CH)
im Künstlerforum Bonn (12.01.- 02.02.2020)

1. Projektbeschreibung

Das Ausstellungsprojekt ist als Beitrag zum Beethoven Jubiläumsjahr 2020 anlässlich des 250. Geburtstags von Beethoven geplant. Es sollen Werke zeitgenössischer Künstler*innen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz (je drei bis vier) zum Thema Natur, speziell Landschaft aus den Kategorien Malerei, Plastik, Installation, Fotografie, Video u.a. präsentiert werden.

Die Ausstellung findet ihren Ausgangspunkt bei der Freude Beethovens für die Natur, aus der er für zahlreiche Kompositionen (z.B. 6. Symphonie, Pastorale) Anregungen bezog. Kunst und Natur bedingen sich nach Beethoven wechselseitig. Eines seiner Aussagen lautet: „…wie denn in der Kunst die Natur und wiederum die Natur in der Kunst begründet ist ...“ (Schreiben Beethovens an Fürst Nikolaus Galitzin im Juni 1825).

Beethovens Vorstellung von der Natur ist durch die Romantik geprägt. Entsprechend bildet eine vielgestaltige audio-visuelle Collage aus romantischen Bildwerken, Texten und Musikbeispielen, die das Archiv des Beethoven-Hauses als Kooperationspartner freundlicherweise zur Verfügung stellt, den Auftakt zur Ausstellung.

Im Verlauf der nachfolgenden Generationen hat sich das Verhältnis der Menschen zur Natur respektive Landschaft geändert. Der romantischen Naturvorstellung Beethovens steht heute ein veränderter Natur und Landschaftbegriff gegenüber, der weitestgehend durch naturwissenschaftliche und technische Eingriffe in die Natur/Landschaft geprägt ist. Seit den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts hat die Besorgtheit um die Unversehrtheit der Natur das Thema Landschaft daher auch bei Künstler*innen in vielfältiger Weise wieder in den Fokus gerückt.

In der Ausstellung „Mit Beethoven unter einem D-A-CH“ werden Künstler*innen vorgestellt, deren individuelle ästhetische Auseinandersetzung mit der Thematik sich in vielfältiger Weise mit den künstlerischen Mitteln unserer Zeit vollzieht. Die heutige Auffassung von Natur und Landschaft im Vergleich zur romantischen Vorstellung Beethovens wird in den Exponaten sichtbar werden und lädt das Publikum zur Reflexion über die Veränderungen in unserer Natur und Landschaft ein.

Die Ausstellung wird im Zeitraum 12.01.-02.02.2020 im Künstlerforum Bonn (www.kuenstlerforum-bonn.de ) stattfinden, das sich mit seinen großflächigen, durch Oberlichter erhellten Räumen und einem separaten Videoraum als idealer Ausstellungsort für die Ausstellungsprojekte von ArtDialog erwiesen hat.

Das Ausstellungsprojekt setzt die Serie der Kunstausstellungen von ArtDialog e.V. zur nachhaltigen Förderung der europäischen Integration durch Kunst fort.

Die Ausstellung „Mit Beethoven unter einem D-A-CH“ erfüllt gleichzeitig zwei wichtige Anforderungen:

  • Sie bereichert das Beethoven Jubiläumsjahr durch die Verbindung zeitgenössischer Künstle*innen aus Ländern, zu denen Beethoven einen direkten Bezug hatte, zu Beethoven als weltweit bedeutendem Künstler und Naturfreund.
  • Sie leistet gemäß der Zielsetzung von ArtDialog e.V. einen Beitrag zur Förderung der Europäischen Integration durch Kunst.

Kulturelles Rahmenprogramm:

Die Ausstellung soll – wie stets bei den Ausstellungen von ArtDialog – von einem kulturellen Rahmenprogramm begleitet werden. Im kulturellen Rahmenprogramm sind folgende Events geplant und zugesagt:

  • Konzertabend und Lesung mit der Bonner Pianistin Susanne Kessel, die ausgewählte Klavierwerke aus ihrer internationalen zeitgenössischen Werksammlung zum Beethovenjahr "250 piano pieces for Beethoven" spielen wird. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Klavierwerken deutscher, österreichischer und schweizer Komponisten, darunter auch mindestens eine Uraufführung.
    Im Wechsel mit den Klavierstücken werden von einem professionellen Rezitator Texte, Briefe und andere Dokumente von Beethoven vorgetragen, die uns das Archiv des Beethoven-Hauses als Kooperationspartner (Leiterin Frau Prof. Dr. Siegert) zur Verfügung stellt.
  • Länderabend über Österreich und die Schweiz mit Bezug zu Beethoven in Kooperation mit dem Colloquium Humanum.
  • Führungen durch die Ausstellung durch die Kuratorinnen.

 

2. Ziele des Projekts

Mit dem durch bürgerschaftliches Engagement und ehrenamtlicher Tätigkeit realisierten Projekt werden folgende Ziele verfolgt. Es soll

  • Bonn als lebendige Beethovenstadt sichtbar machen;
  • einen Beitrag zum interkulturellen Dialog zwischen den beteiligten Künstler*innen ermöglichen;
  • einen Einblick über zeitgenössische Kunst zum Thema Natur in den beteiligten Ländern geben und diesen in einen Dialog zu Beethovens Inspiration durch die Natur setzen;
  • den mitwirkenden Künstler*innen die Möglichkeit zur Schaffung von länderübergreifenden Erfahrungen und Netzwerken eröffnen;
  • die individuelle Vielfalt künstlerischen Schaffens und das innovative Potential der beteiligten Künstler*innen unterschiedlicher kultureller Herkunft und Sozialisation vor dem Hintergrund ihrer spezifischen Lebenserfahrungen für das Publikum erfahrbar machen;
  • einen nachhaltigen Beitrag mit überregionaler Strahlkraft leisten, um die Internationalität der Bundesstadt Bonn, des Rheinlands und Deutschlands sichtbar zu machen. Dazu tragen die mitwirkenden Künstler*innen als internationale Multiplikatoren ganz wesentlich bei;
  • das künstlerische Schaffen des Rheinlands in Beziehung zu unseren Nachbarländern setzen und die kulturelle Vielfalt des Landes durch künstlerische Impulse von außen weiter beleben und stärken. Bonn wirkt damit über die Kunst und Kultur als ein Europäisches Integrationszentrum.
  • die kulturelle Kommunikation zwischen den Ländern Europas am Beispiel der genannten drei Länder erweitern und damit einen Beitrag zum Zusammenhalt Europas leisten, um so die Fliehkräfte zu verringern und die Bindungskräfte innerhalb der EU zu stärken. Dabei kommt der Pflege persönlicher Kontakte zu den Menschen Österreichs und der Schweiz und die Sichtbarmachung der kulturellen Vielfalt in diesen Ländern aufgrund der politischen Entwicklung der jüngsten Zeit eine besondere Bedeutung zu;
  • durch das kulturelle Rahmenprogramm die o.a. Zielsetzungen vertiefen.

 

3. Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit

Wie alle bisherigen Projekte von ArtDialog soll auch das neue Projekt durch eine umfassende regionale und überregionale Öffentlichkeitsarbeit kommuniziert werden. Bei der Vernissage ist nach den bisherigen Erfahrungen mit ca. 150 Besuchern zu rechnen. Während der Ausstellung und bei den verschiedenen Veranstaltungen des Begleitprogramms kann mit einigen weiteren hundert Besuchern gerechnet werden. Durch die Verbreitung des Ausstellungskatalogs, der auch an Multiplikatoren vergeben wird, wird eine nachhaltige Wirkung des Ausstellungsprojekts erzielt.

 

4. Bisherige Ausstellungsprojekte von ArtDialog

In den letzten fünfzehn Jahren hat ArtDialog zahlreiche Ausstellungen mit Werken zeitgenössischer Kunst von Künstler*innen aus verschiedenen Ländern sowie zusätzlichen kulturellen Rahmenprogrammen erfolgreich durchgeführt, darunter:

  • 2003/2004: Ausstellung „Junge Kunst aus der Republik Moldau“ mit zehn KünstlerInnen in Bonn, Dresden und Magdeburg
  • 2006/2007: Ausstellung „KONTRAPUNKT - KONTRAPUNKTY“ mit fünf zeitgenössischen Künstler*innen aus Polen und Deutschland in Bonn; dazu Jazzkonzert sowie Diskussionsveranstaltung über Literatur und Kunst in Polen
  • 2008: Ausstellung „DREISPRUNG - TRIPLU SALT - TROSKOK“ mit 12 Künstler*innen aus Rumänien, Slowenien und Deutschland in Bonn, dazu Vortrag über „Kunst und Identität“, Lesung „Lyrik aus Rumänien und Slowenien“ und Jazzkonzerte
  • 2009: Ausstellung „ORIENTATION“ mit 11 Künstlerinnen aus Ägypten, Libanon, Polen und Deutschland als ArtDialog zwischen dem Orient und Europa in Bonn, dazu Vortrag über „Egyptian Modern Art: Women Artists“, künstlerisch-pädagogischer Workshop mit Kindern, Jazzkonzert, Tanzperformance, Chopin-Konzert
  • 2011: Ausstellung „ZEITGENOSSEN“ mit 11 Künstler*innen, die ihren Lebens- und Schaffensmittelpunkt in Bonn und anderen Städten Deutschlands gefunden haben, aber ihre kulturellen Wurzeln in neun verschiedenen europäischen Ländern haben: Bulgarien, Deutschland, England, Italien, Niederlande, Norwegen, Rumänien, Ukraine und Ungarn.
  • 2013: Ausstellung „AMICALEMENT“ mit 13 Künstler*innen aus Frankreich, Polen und Deutschland als Beitrag zum 50. Jahrestag des Elyséevertrages und zur kulturellen Belebung des Weimarer Dreiecks. Dazu als Rahmenveranstaltung ein Jazz-Konzert mit Musikern aus den genannten drei Ländern.
  • 2015: Ausstellung „ALL TOGETHER NOW“ mit 11 Künstler*innen aus Armenien, Island und Deutschland. Dazu als Rahmenveranstaltung: künstlerischer Workshop mit SchülerInnen des Kardinal-Frings-Gymnasiums, Musikabend mit Liedern aus Armenien und Island sowie Vortragsabend über Armenien mit dem Botschafter Armeniens in Kooperation mit dem Colloquium Humanum.
  • 2016: Ausstellung „FLUCHTPUNKT“ im Institut français Bonn mit fünf Künstler*innen aus Syrien zum Thema Flucht in Kooperation mit dem Institut français Bonn.
  • 2017: Ausstellung „PAS DE DEUX“ mit zwei Künstler*innen aus den Niederlanden und Slowenien. Dazu als Rahmenveranstaltung ein Jazzkonzert mit dem Cross-Over-Pianisten Marcus Schinkel und ein Konzert mit Musik von Händel, Mozart, Schumann, Ravel u.a., vorgetragen von Kindern und Jugendlichen unter Leitung der Musikschule Christine Gerwig & Efraín González.
  • 2018: Ausstellung „NO MAN IS AN ISLAND“ mit 12 Künstler*innen aus England, Polen und Deutschland. Dazu als Rahmenveranstaltung ein Länderabend Großbritannien mit dem britischen Generalkonsul Rafe Courage in Kooperation mit dem Colloquium Humanum sowie eine Tanzperformance des Tanztheaters TheatronToKosmo mit Schülerinnen des Kardinal-Frings-Gymnasiums.